ZX und PC - Wie geht das zusammen?

Auch im ZX-TEAM ist es nicht zu übersehen, immer mehr von uns haben neben(??) ihrem Zeddy auch einen PC. Das ist der Trend der Zeit. Und selbiger frisst uns mit Hilfe des PC dann auch noch eine ganze Menge der sowieso viel zu knappen Freizeit weg. Joachim, der uns wie kein zweiter vormacht, daß man alles auch selber mit seinem ZX81 zu Wege bringen kann, hat im Editorial vom ZX-TEAM-MAGAZIN 3/2000 von Abwanderung ins PC-Lager geschrieben. Wenn das stimmt, möchte ich Euch wenigstens ermuntern, den PC so einzusetzen, daß er auch für unser gemeinsames Hobby nützlich ist. Allerdings, wer bis heute ohne PC glücklich und zufrieden ist, soll das aber auf jeden Fall auch bleiben. Ich lehne jegliche Verantwortung ab, sollte sich jemand durch die Lektüre dieses Artikels zum Kauf eines PCs verführt fühlen – das ist nicht beabsichtigt.

Einen Vergleich möchte ich noch voran stellen: Bei den Oldtimerfreunden, egal ob zwei/drei oder vier Räder, ist es gar kein Thema, neben dem/den polierten und chromblitzenden Schätzchen auch noch etwas für den Alltag in der Garage stehen zu haben. Die moderne Blechkiste oder der Superwetzhobel werden be/genutzt, für den Oldtimer schlägt das Herz, opfert man so manche Mark und viele Stunden.


Mit PC meine ich nicht nur die wohl am weitesten verbreitete WINDose, sondern auch so ziemlich alles andere, was heute am Markt zu haben ist. (Unix/Linux, MAC....). Weil ich aber nur bezüglich WINDOSen etwas Ahnung und Erfahrung habe, beschränke ich mich im Folgenden darauf.


  1. Zur Informationsbeschaffung und Verbreitung kommt man heute mit solch einem „Extremhobby“ wie dem unserigen, kaum noch am Internet und einem dafür geeigneten Rechner vorbei. (Bitte nie vergessen, daß wir mit unserem ZX-TEAM-MAGAZIN und der Mailbox viel besser dran sind, als alle anderen Zeddy Freunde!)

  2. Softwaresammlungen oder gescannte Literatur auf CD-ROMs werden durch den PC weltweit verfügbar und lassen so manchen Sammler an sonst unerreichbaren Quellen teilhaben.

  3. Emulatoren ermöglichen es uns, auch dann, wenn gerade kein Zeddy zur Hand ist, voll das echte ZX-Feeling zu erleben. Vom kleinen Speccy bis hin zur großen Unix-Kiste, es gibt kaum noch Rechner, für die nicht alte(?) Zeddy-Fans Emulatoren geschrieben hätten. Natürlich haben Emulatoren gegenüber dem Original und sei es noch so verbastelt, gravierende Nachteile: Man kann nichts dran stecken, zumeist damit nicht drucken und vor allem nicht daran rumbasteln. Aber man kann genauso gut damit programmieren wie am Original. Um lange Cassettenladezeiten, den berüchtigten „RAM-Pack-Wobbel“, das Metallpapierdruckerhochspannungsblitzen, das unver-gleichliche Folientastaturgefühl oder das superstromlinienförmige Gehäuse haben wir uns durch viele Bauanleitungen auch am echten ZX schon selbst gebracht.

  4. Viele von uns müssen sich beruflich, sei es als Lehrender oder Lernender, mit neuen Programmiersprachen, Betriebssystemen, Tools etc. befassen. Warum sollte man das nicht auch für den Zeddy nutzbar machen. Statt der x-ten Version eines Editors könnte man als Übungsbeispiel ein kleines ZX81-Tool für den Emulator schreiben. Statt der unsäglichen Telefonnummerndatenbank zum Beispiel das ZX-TEAM-MAGAZIN Inhaltsverzeichnis bearbeiten. Mit ein wenig Phantasie fällt jedem sicherlich etwas ein, wie sich der PC hervorragend für den ZX81 oder das ZX-TEAM einsetzen läßt.


Peter Liebert-Adelt